Thursday, July 8, 2010

Spiegeltherapie für alle - Teil 4

Erweiterung der Spiegeltherapie - Feedbacktherapie

Die klassische Spiegeltherapie wird - wie der Name schon sagt - mit Hilfe eines Spiegels durchgeführt.

Betrachtet man aber das Prinzip hinter dieser Art der Therapie - und löst sich vom Gedanken an den Spiegel - öffnen sich ungeahnte Möglichkeiten, auch andere Arten von chronischen Schmerzen zu behandeln.

Bei Querschnittslähmungen hat man ja keine gesunde Seite mehr die man bewegen kann - also kann ein Spiegel auch nicht funktionieren?!

Dieses Problem - und die Lösung gleich dazu ;-) - habe ich im März 2003 beschrieben - in der Yahoo Gruppe Supertraining, Message 29357.
Zu meiner grossen Freude habe ich die passende Software Lösung dazu im April 2010 auf der NOI Konferenz in Nottingham kennengelernt: das NOI Move Programm.

Alles was man dazu benötigt ist ein Computer, eine Webcam und Internetzugang.
Man sitzt/steht vor der Webcam die den Oberkörper filmt. Im unteren Bereich des Bildschirms werden Beine eingeblendet die sich bewegen. So erhält unser Gehirn visuelles Feedback von den Beinen - auch wenn man diese aus eigener Kraft nicht mehr bewegen kann.

Grössere Studien, die den Effekt dieser Art der Therapie untersuchen, sind bereits geplant und sollten in den nächsten Jahren Ergebnisse liefern. Die Software ist kostenfrei verfügbar - nur leider hat es sich noch nicht genug herumgesprochen, dass es sie gibt.

Dabei gibt es doch nichts Schöneres als mit anderen zu teilen. ;-)

Wireless

Unser Gehirn bevorzugt visuelles Feedback. Aber wenn, wie bei Rückenbeschwerden, der Rücken nicht zu sehen ist, dann gibt sich das Gehirn auch gerne mit taktilen Reizen (Berührung) zufrieden.

Das Problem liegt eher darin dass von unserem Rücken zu wenig Signale an das Gehirn gesendet werden.

Hier besteht die "Spiegeltherapie" - oder eben besser gesagt - die Feedbacktherapie - daraus, wieder Reize zu setzen:
mit Bürsten, Igelbällen, etc.

Das Gehirn kann den Körper gut steuern - muss aber wissen in welchen Bereichen es eingreifen muss.
Dazu braucht es Feedback - eine Rückmeldung die dem Gehirn anzeigt wie es seinen Output anpassen muss.

Man sieht das bei gehörlosen Menschen sehr gut: sie hören sich selbst nicht - bekommen also kein Feedback - und lernen daher das sprechen nicht. Der gleiche Mechanismus steht hinter vielen Arten von chronischem Schmerz.

Die Feedbackschleife wird unterbrochen und die Steuerung läuft aus dem Ruder.

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